DIE KUNST DES STERBENS.
Was für ein seltsamer Titel. Die Kunst des Sterbens - Aber: eine solche "Kunst" gab es tatsächlich vor einem halben Jahrtausend.
Damals - als Hunger, Pest, Krieg und Krankheiten das Leben ständig bedrohten und den Menschen - manchmal täglich - das „Memento Mori“ (Gedenke, dass du sterblich bist) vor Augen führte, diente diese Kunst dazu, sich mit dem eigenen Tod zu befassen.
Wenn man lernte, sich mit dem eigenen Tod zu befassen, führte dies letztlich auch zu einer Klärung und Intensivierung des Lebens.
So hingen die „Kunst des Sterbens“ immer auch mit der „Kunst des Lebens“ (Ars Vivendi) zusammen - und zwar damals wie heute!
Rainer Maria Rilke 1875 - 1926
"Meine tiefe Überzeugung:
Nichts von all dem, was ein Mensch - den wir lieben - ausgemacht hat, geht letztlich verloren.
Sein Wesen, sein Lachen, die schönsten Momente, die er erlebt hat, aber auch seine Schmerzen, die er erlitten und die Tränen, die er vergossen hat - enden niemals im Nichts.
Ich ahne, dass jeder Augenblick unseres Lebens im ewigen Gedächtnis der Schöpfung bleibt - für immer.
Ich vertraue darauf, dass kein Mensch im Tod ins Nichts fällt! Der Tod ist nicht die Vernichtung unseres Wesens, sondern ein Übergang - und wer weiss - ein letztes Ankommen."
D. K.